Sonntag, 11. September 2011

Sex, Geschlechter und deren Zukunft

Eine leichte Verbesserung ist eingetreten.
Für Devin08: Vibrieren ist vom Ursprung her "schwingen, beben", beim Oszilieren ist es "schaukeln, schwanken". Jetzt wäre es interessant, in welchem Zusammenhang die beiden Autoren diese Worte verwendet haben? Wenn es um die, als Grundsubstanz vermuteten Strings geht, ist, wenn Sie die Gleichungen betrachten (also deren Einzelgrössen und die Zusammensetzung), welche die Theorie begleiten und auch beweisen wollen, das Vibrieren, der passende Begriff. Vielleicht hat Sie, wenn das Oszilieren bei Frau Randall steht, bei der Wortfindung zu "männlich" gefühlt, dort würde es in vielerlei Hinsicht besser passen. Ich fühle und weiss das, ich bin einer.

Die Hormone in den beiden Geschlechtern sind mitnichten "hoch-verschieden", sondern nur etwas anders portioniert. Alle Menschen (Frauen und Männer) produzieren dieSelben Hormone, der Anteil ist allerdings jeweils etwas anders verteilt. Bis Heute ist kein menschlicher Bestandteil gefunden worden, von den Atomen bis zu den Zellverbänden (Organen, Knochen, Muskeln, ...), der auf ein Geschlecht beschränkt ist. Es ist alles nur eine Frage der Dosierung. Mal hier ein Spritzer mehr, mal hier einer weniger, dann ist es eine Frau, dafür hier etwas mehr Testosteron und weniger Östrogen schon ist es ein Mann.

Nebenbei: Da die Geschlechter sich auf der Ebene von Gesellschaften oder gar der gesamten Spezies die Waage halten, liegt die Entscheidung, ob nach der Verschmelzung, die Zygote weiblich oder männlich ist, nicht nur bei den beiden Beteiligten, sondern zu einem vielleicht gar nicht so geringen Prozentsatz auch IN der Gesellschaft/Spezies. Diesen Anteil, an der Entscheidung für das Geschlecht eines Lebewesens, zu klären, wäre eine interessante Aufgabe für Soziologen und Biologen und andere Beteiligte.

Vorab: Wie schrieb Aldous Huxley in "Schöne neue Welt", schon vor langem: "Diese wirklich revolutionäre Revolution lässt sich nicht in der äusseren Welt bewirken, sondern nur in den Seelen und Körpern des Menschen.".
Zum Thema: Der Frage ist es "gleichgültig", Was (die + der = das) die Antworten findet. Der Antwort ist völlig unwichtig, ob eine Frau oder ein Mann sie findet.
Hauptsache ist, das die Gleichung vollständig ist: 1 + ? = 2. Das ? stört "gleichberechtigt". Die Natur hat uns Menschen in Zwei Geschlechter hinein-geschüttelt (getrennt ist da nix!). Vielleicht, weil die Aufgaben, die es zu bewältigen gab, eine deutlichere Verschiedenheit nötig machten, als sie in einer ein-deutigeren Lebensform zu bewältigen gewesen wären.

Das DaSein fordert und die Natur liefert, bisher ist das noch so.
So ist also das Mensch (die + der = das) aus zwei Geschlechtern aufgebaut (geteilt ist da nix!) und erfüllt aufGrund der Verschiedenheit auch verschiedene Aufgaben und ist ebenso unterschiedliche Interessen. Die Frage ist nun: Ist das unveränderlich? Blöde Frage! Selbstverständlich nicht!
Zitat: "Ein frei denkendes Mensch bleibt nicht dort stehen, wo der Zufall Es hinstellt.", Heinrich von Kleist.
Werden Männer also in Zukunft Kinder gebären und Frauen neue Rekorde im Gewichtheben aufstellen?
Wozu? Das würde bedeuten, auf dem heutigen Zustand nur herumzutrampeln: Re-Volution statt Pro-Volution.

Nein, die Zeugung (in-Vitro) und die Tragezeit eines Lebewesens, bald auch die des Menschen, geschieht schon heute ausserhalb von Körpern in Artefakten und wird mit zunehmender Verfeinerung der Technik auch dorthin verlagert. Die Triebe (darIn auch der Fortpflanzungstrieb) werden, mit zunehmendem Wissen und damit der Fertigkeit, die weitere Entwicklung mit der Natur zu verhandeln, langsam ausgeheilt (ja, "ausgeheilt", denn Triebe sind etwas zwanghaftes (Fremdbestimmung durch/aus einer Bewusst-Losen Vergangenheit) und Was (der + ? = das) würde bei einem Zwang von Gesundheit sprechen?). Sex und die Geschlechter sind somit Auslaufmodelle und wie bei allen Auslaufmodellen, werden die Romantiker die Läden stürmen, um die letzten Modelle noch zu horten und daran festzuhalten. Es werden viele Tränen vergossen, während dem sooo bösen auslaufen/aus-oszilieren dieser Mode in der Natur.

Aber das DaSein fordert diese Veränderung, denn es gibt wesentlich befriedigendere und nachhaltigere Methoden und Konzepte, um Lebewesen zum Erhalt und der Veränderung/Fortentwicklung der Spezies zusammenzuführen, als die "Schönheit", die Attraktivität, Besitz, Einfluss, Stärke, das Anderssein ... und als Belohnung dafür den Sex. Welche? Wahrhaftigkeit, Freundlichkeit, Aufrichtigkeit, Abenteuer, Entdecker-Lust für die RIESIGEN Weiten und die ENORME Vielfalt des DaSein, nicht zu vergessen die Zärtlichkeit; das die keinen Koitus zum Orgasmus braucht, bemerken inzwischen immer mehr Menschen.

Frau Anderl, Sie schreiben: "Der Grund dafür, dass Intelligenz und Attraktivität in der Praxis ein erfolgreiches Bündnis eingehen können, ist simpel: Natürliche Attraktivität beinhaltet, mit sich selbst im Reinen zu sein. Und das umfasst nicht nur den eigenen Körper, sondern auch den Geist. Man wird nicht sexy sein, wenn man alles nur auf den Geist konzentriert und den Körper negiert, aber genauso wenig wird einem dies gelingen, wenn man Attraktivität und Intelligenz als Gegensätze ansieht. Wissenschaft ist nicht von sich aus sexy. Aber es gibt keinerlei Gründe, warum sie es nicht sein kann.

Mit der Schlussfolgerung stimme ich voll überein. Woran es noch hakt, vermute ich, steckt, bei Uns Menschen, in der Auseinandersetzung von "Seele und Körper" (bei Huxley), oder von "Geist und Körper" (bei Ihnen), also in einer Hierarchie von Komponenten einer Einheit, die Sie in der Formulierung: "... nicht nur den eigenen Körper, sondern auch den Geist." erklingen lassen. Diese "Aus-einander-setzung" (keine Trennung!) von-einander abhängiger, somit ohne-einander zerfallender Strukturen (in unserem Fall das ganze Mensch), zu beenden, ist, vermute ich, die Lösung so einiger Krisen und Probleme In und Neben Uns Menschen. Noch findet diese teils aggressive Auseinandersetzung von Logik und Gefühl (darIn auch die Triebe) noch Planetenweit statt; nur vereinzelt und zart wächst das EinVerständnis heran, also das "im Reinen sein", wie Sie schreiben. Es hält sich noch etwas versteckt, sonst BRÜLLEN es die Tri€be sofort an und versuchen es zum Schweigen zu bringen.
Aber das macht die Macht halt so. (Siehe dazu den Beitrag "Macht!", in diesem Blog)

An ThorHa, Sie schreiben: "Wenn Sie den Sex abschaffen wollen, ..."
Da ÜBER-schätzen Sie mich aber ganz gewaltig, denn Ich habe damit nur soviel zutun, wie hoch mein Anteil im DaSein ist. Und Sie wissen, der Anteil Jedes Einzelnen am Gesamten ist fast verschwindend gering, selbst so Über-schätzte Lebewesen, wie z.B. Einstein, haben fast "nur" das Verdienst, gerade die richtige Welle erwischt zu haben, die sie nach Vorne, vor Uns Andere gespült hat, vor die Masse. Denn das DaSein bietet fast unendliche Antworten und das Bewusst-Sein hungert nur darauf, sie zu finden, oder? Deshalb nehme ich das Bewusst-Sein so wichtig, denn ich warte selbst schon länger auf eine schöne hohe Welle, aber ... Was soll ich sagen?
Auf den Punkt gebracht: Nein, ich will den Sex nicht abschaffen, aber ich spüre die Tendenz dazu. Warum? Der Natur wohnt neben anderem (AnGleichung und ErWeiterung), ein sehr starker Wunsch nach Optimierung aller Bewegungen und Verbindungen inne. Verbesserung und Vereinfachung, Stärkung und Sicherung, allerdings, ohne den Zufall und das Chaos zu beschädigen, oder zu klein zu halten, das aus dieser Struktur, die stets nach Stabilisierung drängt, immer wieder Neues schöpft. Vieles davon fällt sofort wieder auseinander, anderes hält sich hartnäckig, weil es der Stabiltät und dem Ausbau förderlich ist. Wo ordnen Wir uns ein?

Zum Thema: Von diesem Optimierungsprozess sind selbstverständlich weder der Sex, noch die Geschlechter-Varietät einer Spezies ausgenommen. Wenn Zuwendung, Extase und Fortpflanzung einfacher zu haben sind, wird die Natur diesen Weg nehmen und Wir mit IHR, oder wir waren Geschichte, da können Wir trauern und aufbegehren, wie Wir wollen.
Allerdings hat die Natur einen Anreiz, eine Belohnung in den Optimierungsprozess eingebaut, Sie garantiert für einen steten Zuwachs an FREUDE für die Veränderungstüchtigen. Und das ist doch was?
Auch das schliesse ich aus den Tendenzen.

ThorHa schrieb darauf am 08. September 2011, 14:59
@Oliver-August Lützenich: Okay. Da solch gewaltige Veränderungen jahrmillionenalter menschlicher Verhaltensweisen denn doch nicht von heute auf morgen geschehen, muss ich ohnehin nicht mehr auf die Barrikaden gehen :-). Ich werde (sehr lange) tot sein, bevor ihre Realität materialisiert. Wenn sie materialisiert. Gruss

Darauf ich: An ThorHa.
Gewaltig!? Sie haben recht, Sie und ich, und die jetzt erLebenden, werden das nicht mehr erleben, aber Millionen Jahre, nö, so weit reicht Niemandes Blick. Sie unterschätzen die Geschwindigkeit der Entwicklung, aber wie Sie schreiben, müssen Wir uns nicht mehr gross darum kümmern. Obwohl ..., was Heute in den Labors noch ausprobiert wird, ist Übermorgen vielleicht schon Alltag und die Tragezeit von Lebewesen in künstliche Gebärmuttern zu verlagern ist bereits Versuchsalltag in zahlreichen Laboratorien und "künstliche", wie natürliche Stimulanzien, die Exstasen weit langanhaltender und weniger aufwendig als ein Orgasmus erzeugen, sind ebenso verfügbar, allerdings noch nicht erlaubt. Millionen Jahre, Nein, so weit brauchen Sie nicht blicken, es reicht eine kleine Achter- oder auch Geisterbahnfahrt durch menschliche Labore, wie Sie wünschen, und Sie erkennen eine Entwicklung, die bald auch in unserem Alltag Platz greift. Das betrifft auch die Geschlechterdifferenzen und deren Angleichung im Aufbau der Erbsubstanz. Was ist aktuell bereits möglich in der Genetik und was wünschen die Eltern für eine biologische Ausstattung ihrer Kinder? Stets nur das Beste und Fitteste, oder?
Vielleicht erleben Wir das sogar noch, wer weiss?
Wissen Sie, wie lange es PCs gibt? Als es sie bereits gab, riet mir ein Berater in der Schule ab, einen Beruf in diese Richtung zu wählen, weil nur kurzfristig ..., seitdem bin ich hellhörig bei neuen Entwicklungen.

Ein Blogbeitrag im FAZ-WissenschaftsBlog: "Planckton":.